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Warum es kompetente Berater und Coaches für Schlaf und Regeneration braucht

Auch wenn der Schlaf als deutlich erkennbarer Trend mittlerweile in der Wahrnehmung einer breiten Öffentlichkeit angekommen ist, so bedeutet dies noch nicht, dass damit auch die Weichen gestellt sind, um dem erholsamen Schlaf seinen Platz in Gesundheitsförderung und Prävention zu geben.

Artikel und Bücher können Interessierten und von Schlafstörungen Betroffenen zwar helfen, Eigenkompetenz zu entwickeln, führen jedoch kaum weiter, wenn es darum geht, den eigenen Schlaf auch objektiv zu betrachten, Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Lebensstilbereichen zu erkennen und geeignete Strategien zur Verbesserung von Schlaf, Stressmanagement und Regeneration zu entwickeln und umzusetzen. Hier besteht also dringender Handlungsbedarf. Schlaf ist ein physiologischer Vorgang und viele Schlafstörungen sind primär noch nicht behandlungsbedürftig. Die klassisch medizinischen Anlaufstellen, wie somnologisch versierte Ärzte und Schlaflabore, treten erst in Aktion, wenn bereits eine behandlungsbedürftige Erkrankung eingetreten ist, wie zum Beispiel Schlafapnoe.

Das bedeutet, wenn eine Ein- oder Durchschlafstörung weniger häufig als drei Mal die Woche und über eine Dauer von weniger als drei Wochen auftritt, ist Eigenkompetenz gefragt. Wie bei vielen anderen Gesundheitsthemen auch, führt Unterstützung durch einen kompetenten Berater oder Coach schneller und nachhaltiger zum Ziel. Um einer Schlafstörung auf den Grund zu gehen, müssen auch die anderen Lebensstilbereiche, wie Ernährung, Stressmanagement und Bewegung beleuchtet werden.

Eine Schlafstörung ist meistens auch Ausdruck körperlicher und/oder psychischer Dysbalancen. Man könnte die Schlafstörung deshalb als wichtiges Körpersignal interpretieren. Schlafmittel lösen das Problem höchstens kurzfristig, weil sie nur am Symptom, dem gestörten Schlaf ansetzen, schaffen aber bei langfristiger Einnahme eher neue Probleme.

Wer nicht mehr abschalten kann, ist nicht mehr produktiv

Die weitaus häufigste Ursache für Ein- und Durchschlafstörungen sind Anspannung und Stress. Die Stressreaktionen mit einer kaskadenartigen Ausschüttung von Stresshormonen waren in der Evolution durchaus hilfreich für das Überleben der menschlichen Spezies.

Bei Gefahr und Kampfsituationen gelangt die Gefahrenmeldung über die Stränge des sympathischen Nervensystems zum Mark der Nebenniere. Dort werden große Mengen Adrenalin und kleine Mengen Noradrenalin produziert. Blutdruck und Herzschlag erhöhen sich und die Muskeln werden mit zusätzlicher Energie versorgt.

Eine wichtige Hirnregion für unser Erleben von Stress und Angst ist die Amygdala, ein mandelförmiger Komplex von Nervenzellen. Sie ist Teil des Limbischen Systems. Parallel zur Reaktion über den Sympathikus informiert die Amygdala den Hypothalamus, dass Gefahr droht, der wiederum schüttet Botenstoffe aus, die über die Hypophyse dafür sorgen, dass die Nebennierenrinde das Stresshormon Kortisol ausschüttet.

Durch Flucht oder Kampf konnte früher diese Stresssituation aufgelöst werden. Auch heute wäre Bewegung eine gute Option, um Stresshormone abzubauen. Wenn jedoch die Arbeit, Überforderung oder unterschiedliche Konfliktsituationen für Stress sorgen, steht diese Option nicht immer zeitnah zur Verfügung. Ehe die erste Stresssituation aufgelöst ist, folgt schon der nächste Stressauslöser. So entfaltet der Stress seine Wirkung bis in den Schlaf.

Man kann beim Zubettgehen das Licht ausschalten, nicht aber die sorgenvollen Gedanken und Grübeleien. Schäfchenzählen alleine hilft meistens nicht und der Schlaf kann seine regenerative Wirkung nicht entfalten. So beginnt der neue Tag oft, wie der alte endete: mit Müdigkeit, Anspannung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Diese unheilvolle Allianz gilt es zu durchbrechen.

 

Was können Coaches und Berater hier tun?

Stress ist eine individuelle Reaktion auf bestimmte Auslöser. Nicht jeder Auslöser bewirkt bei allen Menschen die gleichen Reaktionen. Diese hängen auch von der Bewertung der jeweiligen Situation ab. Deshalb ist es im ersten Schritt sinnvoll, die Stressoren zu ermitteln. Durch den Einsatz von Stressbewältigungsstrategien können Stressfaktoren gezielt reduziert und Stressereignisse besser verarbeitet werden. Die Veränderung von unerwünschten Verhaltensmustern setzt häufig eine Veränderung der eigenen Sichtweise und Einstellung voraus, die mit einem kompetenten Coach leichter gelingt.

Was Coaches und Berater auf jeden Fall tun sollten: eine umfassende Anamnese und Diagnostik durchführen. Stress und die Regeneration im Schlaf sind objektiv messbar. Die subjektive Beurteilung durch den Probanden wird durch einen Fragebogen und ein Schlafprotokoll durchgeführt. Neurotransmitter werden über einen Speichel- und Urintest gemessen. Besonders wichtig ist die Messung der Herzratenvariabilität (HRV), eine biologische Bezugsgröße für Stresstoleranz. Über ein HRV-Biofeedbacktraining kann der Proband seine Entspannungsfähigkeit trainieren. Der zweite Schritt gilt dem Schlaf selbst. Der Betroffene lernt Strategien, den Schlaf wieder erholsam werden zu lassen. Dazu gehören eine gute Schlafhygiene, Rituale rund um das Zubettgehen, die individuelle Bett- und Schlafraumausstattung, der Umgang mit elektronischen Geräten am Abend und auch die Ernährung.

Im Online – Lehrgang der Vita-Pad Akademie für Gesundheitsexperten erwerben Coaches, Berater und Therapeuten umfassendes und strukturiertes Wissen zu Schlaf, Chronobiologie, Stressmanagement und Diagnostiktools